Die Autobahn GmbH des Bundes (AdB) hat nun die komplette Studie zum Ausbau der A59 zwischen Meiderich und Hamborn in Tieflage veröffentlicht. Beim Meidericher Bürgerverein und der Stadt Duisburg, die gegen den Bau einer fast 50 Meter breiten Hochtrasse kämpfen, sorgt die Interpretation der Ergebnisse durch die AdB für Empörung.

Sowohl aus fachlicher als auch aus technischer und wirtschaftlicher Sicht sei das vorgelegte Papier nicht nachvollziehbar, hält dem Duisburgs Baudezernent Martin Linne entgegen: „Bei der Tunnellösung werden die Betriebs- und Unterhaltungskosten auf 100 Jahre mit einbezogen, bei der von Seiten der AdB gepriesenen Hochlagenvariante mit bis zu 18 Meter wird aber weder der Aufwand für die Prüfung, Sicherung noch für den Unterhalt sowie die Erneuerung in den nächsten 100 Jahren angeführt.“

Auf die von der Stadt ins Spiel gebrachte teilweise Vollsperrung des Abschnitts zur Beschleunigung des Tunnelbaus gehe die Studie „gar nicht erst ein“, kritisiert der Beigeordnete. Genannte Sicherheitsbedenken seien „nicht nachvollziehbar, realisiert doch die AdB vergleichbare Troglösungen auf der A 8 bei Pforzheim, der A 81 bei Böblingen oder auf der A 27 südlich Hamburg, als Hafenentlastung und Ausweichroute zur A 7, der A 98 bei Bad Säckingen, sowie auf der A 39 in Lüneburg.“

Die aktuelle Studie, so Martin Linne weiter, „erweckt den Anschein, ausschließlich Werbung für die billigste Lösung zu sein und stellt die Interessen der Bürgerinnen und Bürger von Meiderich und Hamborn an einer lebenswerten Zukunft in ihren Stadtteilen hinter die Interessen der Autofahrenden“.

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