Es ist das eine Leute dafür zu verurteilen Döner zu mögen denn Nazis mögen ja auch Döner.

Es ist eine andere Sache mit Nazistimmen Döner auf den Kantinenplan zu setzen. Das eine ist Geschmackssache, das andere ist sich politisch von Faschos abhängig zu machen.

Der Herr Merz kann, hypothetisch, in der Sache richtig liegen wie er möchte: Er würde sich trotzdem abhängig machen. Damit, erpressbar. Deshalb, Steigbügelhalter. Deshalb muss das Gesetz entweder mit demokratischen Stimmen, oder gar nicht, beschlossen werden. Darum geht’s bei der Brandmauer: Um politische Abhängigkeitsverhältnisse, nicht um Inhalte.

Aber was soll man aus der Ecke CDU die nicht verstanden hat dass man in diesem Land entweder Fa oder Antifa ist erwarten. Es gibt schlicht ergreifend nichts dazwischen denn wenn du dich nicht gegen sie stellst benutzen sie dich. Leute wie Günther und Wüst verstehen das, hatten deshalb ja auch angekündigt das Gesetz dann im Bundesrat zu stoppen auch wenn sie es für inhaltlich richtig halten.

Deine Erklärung ist so grundlegend falsch, dass ich gar nicht richtig weiß, wo ich anfangen soll.

Gerade die Fronten sind doch das Problem, das jegliche vernünftige Diskussion zu Problemlösungen zerstört. Was wir brauchen sind vernünftige Diskussionen um Problemlösungen, keinen Mannschaftssport, wo man XY nicht mehr sagen kann, weil jemand im anderen Team mal der selben Meinung war.

Gerade das völlig kontextlose “Wenn du diese Meinung teilst, bist du ein Nazi, denn Sowieso hat mal das selbe gesagt”-Gebrabbel ist doch der Grund, dass nirgends mehr vernünftig diskutiert werden kann, und genau diese dumme Einstellung hat dazu geführt, dass die tatsächlichen Nazis sich das Narrativ angeeignet haben, dass andere jeden alles, deren Meinung ihnen nicht passt, als Nazi diffamieren. Wie bei jeder guten populistischen Lüge und Propaganda wurde eine ursprüngliche Tatsache genommen und völlig verdreht und überspitzt, eben um den Diskurs kaputt zu machen. Denn in einer rationalen Diskussion haben diese Leute eben nichts, aber auch absolut nichts, beizutragen.

Ohne differenzierte Argumente und mit Selbstbeschränkungen, welche Fakten ich ignorieren muss, weil die ja schonmal Person XY, deren sonstige Meinung ich nicht teile, verwendet hat, landen wir bei dem unterkomplexen Bullshit, den Populisten inzwischen tagtäglich für ihre Narrative missbrauchen.

Und der Mist ist -wie viele Narrative von ganz rechts außen- längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Gerade die Medien beispielsweise überschlagen sich doch derzeit geradezu in ihrem Versagen, in dem sie alles nur noch auf Clickbait-Schlagzeilen runterkürzen, um (imaginäre) Fronten zu kreieren, bei denen Leute sich aufregen, anstatt Dinge vernünftig einzuordnen. Denn Teamsport bringt Klicks. Und besser noch: Es bringt keine Lösungen, so dass man die Scheiße ewig so weiterführen kann.

In diesem Sinne: Alice Weidel hat hier -so weit mir Aussagen von ihr bekannt sind wahrscheinlich das allererste Mal- absolut Recht. Die Tatsache, dass sie sich sonst jedesmal, wenn sie den Mund aufmacht, als faschistische Lügnerin und menschenfeindliche Hetzerin outet, ändert nichts an den Fakten.

Können wir endlich mal damit aufhören, die Rechten ständig Standpunkte, Themen und Schlagworte vereinnahmen (und dann natürlich in ihrem Sinne verändern) zu lassen, die dann für jedes sinnvolle Gespräch vergiftet sind? Mit einer Aussage wie “wenn man den Rechtsradikalen nur einmal zustimmt” tust du nichts anderes als den Rechtsradikalen bereitwillig die Deutungshoheit zu überlassen.