• trollercoaster@sh.itjust.works
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    2 days ago

    Wir sollten diese Problematik zumindest konfrontieren.

    Was dabei rauskommt, wenn die breite Masse diese Problematik konfrontiert, sieht man an dem glücklicherweise kürzlich wieder außer Kraft gesetzten Triagegesetz. Da werden dann allerlei Befindlichkeiten in das Problem hineingeschwurbelt, die eine objektive und dem kurzen verfügbaren Zeitrahmen angemessene Entscheidung unmöglich machen, oder sogar die objektiv am wenigsten schlimme Entscheidung verbieten. Leider wurde das Gesetz nicht wegen seiner tödlichen Unsinnigkeit, (es hat faktisch Ärzte dazu gezwungen, mehr Leute sterben zu lassen, als sterben müssten, wenn sie frei entscheiden dürften) sondern nur wegen fehlender Zuständigkeit des Bundes gekippt.

    Es gibt einfach Dinge, die dürfen nicht gesetzlich geregelt sein, um den Handelnden einen Spielraum zu lassen, im Rahmen ihres Gewissens und ihrer Pflichten in einem Dilemma, in dem es nur verschieden schlechte Optionen gibt, die am wenigsten schlimme davon auszuwählen.

    Leider hat sich unsere Gesellschaft in eine Richtung entwickelt, in der immer Weniger bereit sind, für ihr Handeln Verantwortung zu übernehmen, deswegen gibt es immer mehr und immer absurdere Forderungen nach 100%iger Rechtssicherheit in den unmöglichsten Zusammenhängen.

    Wer in einem Bereich tätig ist, der Verantwortung für Menschenleben beinhaltet, muss nun mal damit leben, mit jeder Entscheidung mit einem Bein im Knast zu stehen. Wer dem nicht gewachsen ist, ist vielleicht für eine solche Tätigkeit nicht geeignet.

    • luciferofastora@feddit.org
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      1 day ago

      Da hast du völlig recht. Ich glaube da schwingt aber auch das wachsende Problem mit, dass Leute Experten nicht vertrauen. Jeder Schwurbler, der was von Impfstoffen oder Erdformen daherschwafelt von denen er keine Ahnung hat ist ein Symptom eines Bildungsmangels, nicht zwangsläufig als Mangel des eigenen Wissens, sondern auch der Einschätzung des Wissens und der Glaubwürdigkeit anderer.

      Ich bin kein Mediziner und kein Astronom. Ich hab die ganzen historischren Texte nie selbst übersetzt und keine Materialfunde verglichen. Ich hab viel Wissen nicht selbst in annähernd der Tiefe wie die Leute denen ich vertraue, dass sie nach bestem Wissen und Gewissen handeln.

      Klar gibt’s auch Scharlatane oder Irrtümer, aber wenn das bekannt wird, passe ich halt mein Verständnis an statt die Wissenschaft insgesamt anzuzweifeln.

      Laien sollten keine Fachentscheidungen diktieren. Die Schwierigkeit mit der breiten Masse ist also, dass sie sich genau das anmaßen, statt zusammen den Experten zu vertrauen, dass der Arzt sein bestes tut.