Kapitalisten so: Bürokratie abbauen! Schlanke Prozesse! Einfach mal vertrauen!

Kassenärzte so: Okay.

Kapitalisten: Nein, nein! Uns vertrauen, nicht den Arbeitenden!

  • Laser@feddit.org
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    4 days ago

    Oder man macht es wie mein Arbeitgeber, einfach ab Tag 1 sofort die Krankschreibung verlangen. Gehe dann zum zum Arzt, der bisher immer festgestellt hat, dass ich tatsächlich krank bin (bei Erkältung halt auch nicht sonderlich schwierig). Verbrennt nur Zeit und Geld aber ich gehe jedes Mal sicher bloß nicht wieder anzufangen solange das Attest noch gilt

  • PlexSheep@infosec.pub
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    4 days ago

    Bei meinem Arbeitgeber auch so. Bis zu drei Tage kann ich mich ohne Arzt Bescheinigung Krankmelden. Finde ich auch gut so.

  • deikoepfiges_dreirad@lemmy.zip
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    4 days ago

    Die Arbeitgeber unterstützen Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) in ihren Überlegungen, die Ausgaben gezielt zu senken. “Die Ärzteorganisationen sollten daran konstruktiv mitwirken und nicht durch Nebelkerzen die Debatte in die falsche Richtung lenken”, so Kampeter.

    Ist das normal, dass die tagesschau sich so völlig unkritisch hinter eine Parteiposition stellt?

    • dukemirage@lemmy.world
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      4 days ago

      Das ist einfach nur ein Zitat von der Gegenseite. Ich find die CDU auch scheiße, aber Tagesschau- Einträge sind meist nur unkritisches Zitat-Gegenzitat. Find ich ok, isn Ausgangspunkt. Das kann man selbst einordnen, mit anderen drüber reden oder woanders weiterlesen.

      • deikoepfiges_dreirad@lemmy.zip
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        4 days ago

        Kritisch fand ich, dass sie (im Indikativ) sagen, der Ansatz von Warken sei, “gezielt die Ausgaben zu verringern”, und das nicht als Zitat markieren. Als wären alle anderen für höhere Kosten und Verschwendung, und und nur die CDU käme auf die Idee, dass man weniger ausgeben soll. Nach einem Artikel über einen Vorschlag zur Verringerung von Ausgaben, den die CDU ablehnt.

        Es ist ein rein sprachlicher Fehler, es ist nicht sauber zitiert, und ich hab mich gefragt ob die das öfter so machen.

    • Wrufieotnak@feddit.org
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      4 days ago

      Seit Schäubles Tochter das Ruder übernommen hat ja. Da wurde der ÖR mal politisch eingenordet.

    • trollercoaster@sh.itjust.works
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      4 days ago

      Ja. Das ist normal. In den Rundfunkräten sitzen hauptsächlich Parteifunktionäre und in der Führung der Rundfunkanstalten sitzt gerne Verwandtschaft von Politikern.

    • Novocirab@feddit.orgOP
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      4 days ago

      Also da muss man mal die Tagesschau in Schutz nehmen — bei den meisten Parteien würde sie das niemals machen.

    • unexposedhazard@discuss.tchncs.de
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      4 days ago

      Die Tagesschau ist das Sprachrohr der CDU. Klar nicht immer und ausschließlich das der CDU, sonst würden sie Probleme bekommen, aber die Tendenz ist schon sehr merklich.

  • arty@feddit.org
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    4 days ago

    Könnten wir es einfach machen: Arbeitgeber bezahlt die Kosten von Krankschreibung?

  • JubJubBird@sh.itjust.works
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    4 days ago

    Boah bitte können die das machen. Ob ich meinem Arzt sage das ich Kopfschmerzen hab oder der Personalabteilung ist doch egal.

  • aaaaaaaaargh@feddit.org
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    4 days ago

    Jetzt vergessen wir mal für einen Moment das Bild des geldgeilen, stinkreichen und tief bösen Arbeitgebers und nehmen an, es existiert vielleicht irgendwo ein ganz normaler Mensch ohne Allmachtsphantasien, der einen kleinen Betrieb führt. Bräuchte das nicht in diesem Fall vielleicht noch eine Sonderregelung, so dass Krankenkassen direkt den Ausfall übernehmen, ohne dass jemand sofort jedes Mal zum Arzt dackelt? Dann wäre so ein Vorschlag absolut zu befürworten.

    • Kornblumenratte@feddit.org
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      4 days ago

      Das - nämlich die Refinanzierung der Lohnfortzahlung durch die Arbeitgeberumlage über die Krankenkasse - ist das einzige Argument, dass ich vorübergehend zählen lassen würde. Ja, wenn der Arbeitgeber seine Lohnfortzahlung erst ab AU refinanziert bekommt, müsste bei einer Verlängerung der Frist die Meldung an die Krankenkasse anders erfolgen als wie bisher über eine formelle AU. Aber wenn man schon Regeln anpasst, könnte die ja auch angepasst werden?

      • aaaaaaaaargh@feddit.org
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        3 days ago

        Ja, da wäre ich voll dabei. Ich hab nichts dagegen, Bürokratie und Stress für den AN abzubauen, im Gegenteil, aber ich mache mir schon auch Gedanken darum, wie sich so eine längere Frist ausnutzen ließe (was leider ein reales Risiko darstellt). Bei vorzeitiger Lohnfortzahlung sehe ich aber keine Probleme, kann man so machen.

  • Kornblumenratte@feddit.org
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    4 days ago

    Unser AU-System ist völliger Blödsinn. Eine AU ist immer arbeitplatzspezifisch, und ohne den Arbeitsplatz zu kennen ist eine Beurteilung der Arbeitsfähigkeit schlichtweg nicht möglich. Und da die Kassenärzte nicht in die Betriebe gehen, können sie sich in der Beurteilung der Arbeitsfähigkeit nur auf die Angaben der Patienten verlassen. Nimmt man dazu, dass die Kassenärzte juristisch zwar primär Vermögensverwalter der Krankenkassen, im echten Leben aber auf eine positive und vertrauensvolle Arzt-Patientenbeziehung angewiesen sind und zu den Arbeitgebern keinerlei Beziehung haben, wird schnell klar, dass Kassenärzte in nahezu keinem Fall eine AU verweigern können.

    Das niederländische System macht da viel mehr Sinn. Der Arbeitnehmer-Patient meldet sich krank, und wenn irgendjemand der beteiligten Parteien - Arbeitgeber, Krankenkasse, Arzt oder auch der Patient selber - Zweifel an der Arbeitsfähigkeit bekommt, wird der Betriebsarzt beauftragt, die AU zu überprüfen. Wobei deren Betriebsarzt, wenn ich das richtig verstanden habe, unabhängiger als unser Betriebsarzt ist und auch die Aufgaben unseres Medizinischen Dienstes mit übernimmt. Bin mir da aber nicht sicher.

    • Eunie@feddit.org
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      4 days ago

      Eine AU ist immer arbeitplatzspezifisch, und ohne den Arbeitsplatz zu kennen ist eine Beurteilung der Arbeitsfähigkeit schlichtweg nicht möglich

      Willst du mir erklären wie man für nur manche Arbeisplätze krank sein kann, aber für andere Berufe arbeiten kann? Wenn ich kotzend über der Schüssel hänge, kann ich weder in meinem Schreibtischberuf noch als Dachdecker arbeiten. Mit einer Grippe brauche ich weder im Altenheim stehen, noch in jedes Brötchen niesen.

      • Kornblumenratte@feddit.org
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        1 day ago

        Ja, gerne.

        Kloschüsselkotzerei und echte Grippe hindern einen in der Tat an allen Arbeiten.

        In vielen anderen Fällen ist der Übergang von arbetsfähig zu ~unfähig aber fließend. Ein paar Beispiele:

        Bei eine Schnittwunde am Finger kann ich jeden Bürojob machen, handwerkliche Tätigkeiten in der Regel nicht. Ok – das war vor 30 Jahren mein Paradebeispiel wegen der Rohrfabrik im Nachbarort, bei der heutigen Digitalisierung kann ich einen Bürojob mit Fingerschnittwunde tatsächlich je nach Lage der Wunde und Tippanteil auch nicht mehr machen.

        Mit einer nicht-fieberhaften Erkältung oder unkomplizierter Bronchitis kann ich viele Bürojobs machen, bei Nachtschichten, Arbeiten in Kälte oder schwerer körperliche Arbeit steigt das Risiko für Komplikationen massiv. Arbeiten mit Staubexposition und Masken oder Atemschutz gehen such nicht gut.

        Arbeit an schnellaufenden Maschinen oder im Straßenverkehr geht nicht bei Erkrankungen, die die Konzentration mindern, wie z.B.Schlafstörungen, Nasennebenhöhlenentzündungen oder Depression, viele andere Arbeiten gehen bei leicht- bis mittelgradiger Ausprägungen durchaus noch.

        Mit einem gebrochenen Bein kann ich keine Arbeiten, die mit Laufen verbunden sind, ausführen, prinzipiell sind Schreibtischtätigkeiten aber oft möglich, falls der Weg zur Arbeit zurückgelegt und der Fuß hochgelegt werden kann.

        Bei Erkrankung durch Mobbing kann ich nicht mit dem mobbenden Mitarbeiter, meist auch nicht in dem Betrieb in dem das Mobbing stattfindet, arbeiten, anderswo schon.

        Bei den meisten orthopädischen Erkrankungen ist die Arbeitsfähigkeit für körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten stärker eingeschränkt als für eher geistig ausgerichtete Tätigkeiten.

        Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, meine mich aber zu erinnern, dass Chirurgen mit infektiöser Hepatitis B auch zumindest für den OP arbeitsunfähig sind. Kann sein dass ich mich da irre. Während Corona waren jedenfalls symptomfreie Coronainfizierte au für medizinische Berufe, in anderen durften sie je nach tatsächlicher Leistungsfähigkeit arbeiten.

        Bei remittierten rezidivierenden Depressionen besteht AU für Nachtarbeit und Arbeiten mit erhöhtem Stressniveau. Bei remittierten rezidivierenden Psychosen für Nachtarbeit, erhöhtem Stressniveau und Klasse C oder D Kraftfahrzeugführung. Andere Arbeiten sind je nach Restsymptomatik und Leistungsfähigkeit möglich.

        Bei einer nicht-fieberhaften Blasenentzündung kann ich bei freiem Zugang zur Toilette arbeiten, bei eingeschränktem Zugang nicht. Wie bei Erkältungen sind Nachtarbeit und Kälteexposition auch hier abträglich.

      • schnurrito@discuss.tchncs.de
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        4 days ago

        Du zählst Beispiele auf, bei denen man wirklich bei jedem Arbeitsplatz arbeitsunfähig ist, aber es gibt andere Beispiele, wo es nicht so ist: jemand mit einer Knieverletzung kann einen Bürojob evtl. noch ausüben, aber nicht auf einer Baustelle oder als Kellner arbeiten.

        • MaggiWuerze@feddit.org
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          3 days ago

          In beiden Fällen sollte er das Knie schonen und nicht den Weg zur Arbeit auf sich nehmen müssen. Auch den ganzen Tag zu sitzen kan nda schlecht sein. Am Ende ist eine AU eine Zeit in der man sich erholen soll. Das heißt nicht, dass man im Bett liegen muss (man kann ja auch wegen mentaler Gesundheit ne AU bekommen)